Ein kompetenzorientieres Einarbeitungskonzept

 

Wer kennt sie nicht, Mitarbeiter/Innen, die kündigen, da sie in der Einarbeitung allein gelassen wurden und aus diesem Grund wieder kündigten. Wer kennt sie nicht, die Auszubildenden, die sich letztendlich dann doch für einen anderen Betrieb entschieden, weil sie sich nicht ausreichend in ihrer Ausbildung unterstützt fühlten.  Aussagen, wie: „Ich wurde eigentlich die meiste Zeit als Hilfskraft ausgebeutet, hatte nur selten einen Ansprechpartner…“,oder „ Ich wurde oft allein gelassen und war in einigen Situationen schon sehr überfordert“, sind schon lange keine Seltenheit mehr.

 

Obwohl wir eine Vielzahl an Möglichkeiten kennen, neue Kollegen/Innen und Schüler/Innen einzuarbeiten, wissen wir auch, dass einige Rahmenbedingungen im Pflegealltag die Einarbeitung erschweren und Praxisanleiter/Innen eine Mannigfaltigkeit an Kompetenzen abverlangen. Nicht selten bedauern Praxisanleiter/Innen, dass zu wenig Zeit für eine gezielte Einarbeitung und Begleitung vorhanden ist, lediglich allgemeine pflegerische Tätigkeiten, die „mal gezeigt“ wurden, anhand einer Checkliste abgehakt werden. Diese Checkliste wird nicht selten als komplettes Einarbeitungskonzept betitelt und soll zudem das Zeitmanagement verbessern.  Doch, ist das wirklich so?

 

Was steckt hinter einem wirklichen- lebendigen Einarbeitungskonzept, jenes auf Kompetenzen und einen individuellen Lernprozess abzielt? Welche Strukturen und Prozesse müssen beachtet werden, damit überhaupt von einem Konzept gesprochen werden kann. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Einarbeitungen und Begleitungen fruchten können?

 

Agnetha Radatz, M.A.

 

Gesundheits- und Krankenpflegerin, B.A. Pflegepädagogik, M.A. Bildungswissenschaften, Pain Nurse, Fachtherapeut Wunde (ICW)